Thomas Wrede

in Frankfurt
Bernhard Knaus Fine Art
Thomas Wrede. Weiss war der Schnee
06.02.19.04.2025

Die Galerie Bernhard Knaus Fine Art zeigt ihre erste Einzelausstellung mit Werken aus dem Glacier Project des Fotografen Thomas Wrede. In seinem fotografischen Werk lotet Wrede die Grenze zwischen Inszenierung und Wirklichkeit aus, wobei Landschaften als zentrales Sujet fungieren. Seine Werke ergründen sowohl vorgefundene als auch eigens kreierte Konstruktionen in der Natur, stets im Spannungsfeld zwischen Authentizität und Artifizialität.

Bereits Wredes frühere Werkgruppen thematisieren Umwelt, Naturkatastrophen und menschliche Spuren in der Landschaft, was zu einer Bildästhetik zwischen surrealer Verfremdung, kritischer Dokumentation und apokalyptischer Fiktion führt. Seine aktuellen Landschaftsaufnahmen alpiner Gletscher spiegeln dabei auf bildliche Weise den fortschreitenden Klimawandel und seine Folgen wider und sind damit aktueller denn je.

Wredes Glacier Project, das 2017 mit Aufnahmen des Schweizer Rhonegletschers begann, umfasst großformatige Panoramen sowie Außen- und Innenansichten der Gletscherhöhlen. Es basiert auf dem Konzept der verpackten Landschaft. Um das rapide Abschmelzen der Gletscher zu verlangsamen, werden große Eisflächen – temporär oder auch dauerhaft – mit Vlies abgedeckt. Detailaufnahmen zeigen die verwitterten Abdeckungen, die Geröll und schmutzigen Schnee freilegen. Die morbide Ästhetik der Falten, die gewählten Ausschnitte und die vielfältigen Grautöne ergeben einzigartige malerische Motive.

In den neueren Arbeiten der Reihe Blutschnee erkundet Wrede ein Naturphänomen am Presena-Gletscher in Südtirol. Die rosarot schimmernden Algen im Tauwasser verwandeln den Schnee in abstrakte, fast surreale Farbkompositionen, die die fragile Schönheit, Vergänglichkeit und klimatische Transformation der alpinen Landschaft eindringlich visualisieren.

Der Ausstellungstitel Weiss war der Schnee deutet auf eine verlorene Reinheit hin, evoziert eine elegische Meditation über die einst unberührte alpine Landschaft. Er changiert zwischen melancholischer Reminiszenz und zeitdiagnostischer Klage, indem er die jungfräuliche Reinheit des Schnees als Metapher für eine unwiederbringlich verlorene Ursprünglichkeit heraufbeschwört und symbolisiert so Vergänglichkeit und Wandel in Wredes Gletscherfotografien.

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Thomas Wrede

in Berlin
Galerie Feldbuch Wiesner Rudolph
You & Me – artists invite arists
29.01.22.02.2025

Die Berliner Galerie Feldbuch Wiesner Rudolph zeigt eine Gruppenausstellung mit künstlerischen Positionen in unterschiedlichen Medien und Generationen, darunter von Thorsten Brinkmann, Anne Nero und dem Münsteraner Fotografen Thomas Wrede.

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Thomas Wrede

in Neuss
Clemens Sels Museum Neuss
Foto-Kunst-Foto. Von Julia Margaret Cameron bis Thomas Ruff
27.10.202423.02.2025

Die Erfindung der Fotografie revolutionierte im 19. Jahrhundert die visuelle Kultur. Von Anfang an gab es dabei namhafte Protagonist:innen, die in ihr eher eine neue Kunstform als nur ein technisches Hilfsmittel sahen. So verkündete etwa Julia Margaret Cameron (1815–1879), die noch heute zu den innovativsten und bedeutendsten Künstlerinnen der Fotogeschichte zählt: „Es ist mein Bestreben, die Fotografie zu veredeln und ihr den Charakter und den Nutzen der hohen Kunst zu sichern, indem ich das Reale und das Ideale miteinander verbinde und nichts von der Wahrheit opfere, indem ich mich ganz der Poesie und der Schönheit hingebe.“ Die starren Konventionen der viktorianischen Fotografie ablehnend, zeichnet sich Camerons Œuvre vor allem durch große Experimentierfreude aus: Kratzer, Flecken oder gar Fingerabdrücke auf den Abzügen offenbaren den Arbeitsprozess der Künstlerin, die in einem regen Austausch mit dem Kreis der Präraffaeliten stand. Als eine der Ersten verwendete sie die Unschärfe bewusst als Stilmittel.

Eben diese wurde zum Kennzeichen des Piktorialismus. Im Fin de Siècle prägte er als erste internationale Bewegung der Kunstfotografie eine poetische Bildsprache, die bis heute in unserer visuellen Kultur nachklingt. Wichtige Impulse gingen dabei neben der Kunst des Jugendstils, Japonismus und Impressionismus auch vom Symbolismus aus. Der Amerikaner Edward Steichen (1879–1973) etwa erhielt Anregungen aus den Schriften des bedeutenden Symbolisten Maurice Maeterlinck (1862–1949) und ließ sich von den Gemälden Eugène Carrières (1849–1906) inspirieren. Zudem verband ihn eine lebenslange Freundschaft mit Auguste Rodin (1840–1917), von dem er auch Fotoaufträge erhielt.

Mit der Ausstellung Foto – Kunst – Foto zeigt das Clemens Sels Museum Neuss erstmals in Deutschland eine Schau, die die bedeutenden Einflüsse der Kunst des Symbolismus und der Präraffaeliten auf die Geschichte der Fotografie nachzeichnet. Zugleich öffnen zeitgenössische Positionen den Blick auf malerische Tendenzen in der Fotografie von heute.

Rund 100 Werke, darunter von Julia Margaret Cameron, Alfred Stieglitz, Edward Steichen, Gertrude Käsebier, Thomas Ruff, Elger Esser und auch des Münsteraner Fotografen Thomas Wrede, bieten so einen neuen Blick auf die Geschichte der (Kunst-)Fotografie.

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