Martin Noël

in Bergisch-Gladbach
Kunstmuseum Villa Zanders
Martin Noel – Otto Freundlich. Die Entdeckung der Moderne
24.03.25.08.2024

Der Bezug auf vorhergehende Generationen und Vorbilder ist in der Geschichte der Bildenden Kunst üblich. Über lange Zeit war das Kopieren der Klassik und der Alten Meister sogar ein wesentlicher Bestandteil der künstlerischen Ausbildung. Wenn sich Martin NoëI (1954 – 2010) auf das Werk von Otto Freundlich (1878 – 1943) bezieht, betritt er dennoch Neuland und findet zu eigenständigen Lösungen, die ein aufschlussreiches Licht auf beide Künstler werfen. NoëI erkannte die Modernität Otto Freundlichs und sah in ihm einen Weggefährten.

Martin NoëI leitete seine Motive aus der sichtbaren Alltagswelt ab. Er folgte ihren Konturen, legte Linien frei und erschuf daraus eine faszinierende Welt abstrakter Formen. Das Wechselspiel von Linie und Fläche prägte seine kontrastreichen Holzschnitte über Jahre hinweg. Ab 2002 beschäftigte sich NoëI intensiv mit dem Leben und Werk Otto Freundlichs. In der Zeit bis zu seinem Tod 2010 entstanden etwa 200 Werke, die sich explizit auf diesen Künstler beziehen.

Otto Freundlich wurde in eine assimiliert lebende jüdische Familie hineingeboren. Sein innovatives Oeuvre, das Gemälde, Skulpturen, Mosaike und Glasfenster umfasst, wie auch seine politisch-philosophischen Schriften machen ihn zu einem Wegbereiter der Moderne. Er gilt als Impulsgeber einer geometrisierenden Abstraktion, deren Formensprache sich aus kleinen Elementen zusammensetzt, und die ihm als Synthese seiner künstlerischen wie sozialen Überzeugung erschien.

Mit der Gegenüberstellung beider Künstler kommt das Kunstmuseum Villa Zanders nicht nur dem Werk Martin NoëIs nach der Präsentation seiner Holzschnitte im Jahr 1994 in weiteren Facetten näher, sondern trägt auch dazu bei, die Bedeutung Otto Freundlichs als Künstler stärker ins öffentliche Bewusstsein zu holen.

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