Karin Kneffel

in Duisburg
Museum Küppersmühle
Karin Kneffel
24.05.01.09.2024

Die Malerei der bedeutenden deutschen Künstlerin Karin Kneffels ist gleichzeitig verführerisch und rätselhaft. Verführerisch, weil sie Gegenstände ins Bild setzt, die mitunter durch ihren Detailreichtum und ihre Genauigkeit verblüffen. Bekannt wurde Kneffel mit Gemälden, in denen Früchte wie Weintrauben, Pfirsiche und Äpfel stark vergrößert und extrem nah vor Augen stehen, mit intensiven Farben und eindringlicher Plastizität, die sie auf bis zu 7 Meter hohen Leinwänden dargestellt hat. Von diesen Gemälden der frühen 2000er-Jahre geht der Eindruck einer übersteigerten Wirklichkeit aus, die den Gedanken an Ölmalerei auf Leinwand kaum aufkommen lässt. Eher ließe sich an eine Glasscheibe denken, hinter der sich der Bildgegenstand befindet. Konsequenterweise hat sich Karin Kneffel mit dem fotografischen Blick auseinandergesetzt, und so zeigt ihre Malerei Unschärfen, entfaltet vielschichtige Räume, und hat in den letzten Jahren immer wieder Scheiben und Spiegel als Motive eingesetzt. Ebenso hat Kneffel Innenräume dargestellt, gesehen durch eine von Wasser beschlagene Scheibe oder durch eine Scheibe, auf der viele Wassertropfen stehen. Mehr oder weniger durchsichtige Subtanzen wie Wasser und Glas sind wesentliche Hilfsmittel für die Verrätselung ihrer Bildmotive. Diese Motive haben in den letzten Jahren neben natürlichen Dingen – Früchte, Landschaften, Interieurs – zunehmend auch Motive aus der Kunstgeschichte einbezogen – Gemälde und Skulpturen älterer Künstler, die sie in Museumsräumen und auf Fotografien fand.

Die Ausstellung im Museum Küppersmühle in Duisburg zeigt eine Werkübersicht mit 70 Gemälden, die um eine kleine Gruppe von Aquarellen ergänzt ist. Übergreifendes Thema ist die vielschichtige Räumlichkeit in der Malerei von Karin Kneffel. Dargestellt werden Glasflächen, die Durchblicke erlauben oder stattdessen reflektieren oder Wasser, das Unschärfen erzeugt und den Blick vernebeln kann. Der Blick wird entweder völlig auf das Motiv gerichtet oder durch verschiedene Methoden vom Motiv weggelenkt. Karin Kneffel versetzt durch ihre Mittel der variablen Fokussierung das Sehen selbst in Bewegung und überwindet die Statik gemalter Räume und Stillleben.

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Karin Kneffel

in München
Galerie Lohhaus Somonsky
Interieur/Exterieur
25.04.15.06.2024

Interieurmalerei ist seit der Antike in allen Epochen der Kunstgeschichte präsent. In der zeitgenössischen Kunst spiegelt die Erkundung von Innen- und Außenräumen oft die komplexe Beziehung zwischen dem Individuum und seiner Umgebung wider, sowohl physisch als auch emotional. Die Ausstellung Interieur/Exterieur in der Münchener Galerie Lohhaus Somonsky zeigt neue Werke der Malerinnen Sarah Zagefka, Melanie Siegel und Karin Kneffel, in denen diese sich mit Innen- und Außenräumen beschäftigen. Sowohl Sarah Zagefka als auch Melanie Siegel waren Meisterschülerinnen von Karin Kneffel, die dadurch ihre ganz eigene malerische Sprache entwickelt haben, aber dennoch eindeutig der „Kneffel-Schule“ zuzuordnen sind. Insbesondere in der Malerei der Künstlerin Karin Kneffel spielt die Dichotomie zwischen Innen- und Außenräumen eine zentrale Rolle und ist thematische Grundlage für ihre Arbeit.

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Karin Kneffel

Ulrich Erben

in Neuss
Langen Foundation
20 Jahre Langen Foundation: Drei Generationen – Eine Leidenschaft
05.05.11.08.2024

Seit Eröffnung des von Tadao Andō entworfenen Museumsbaus im Jahr 2004 präsentiert die Langen Foundation regelmäßig wechselnde Ausstellungen von internationalen Künstler:innen, sowie Teile der Sammlung von Viktor und Marianne Langen. Dabei ist die leidenschaftliche Sammlertätigkeit des Stifterpaares Langen ein identitätsbildender Grundstein der Langen Foundation. Anlässlich des 20. Jubiläums wird eine umfangreiche Ausstellung gezeigt, die ausgehend von den Werken der Sammlung Viktor und Marianne Langen den Blick auf die gesammelten Werke der Kinder und Enkelkinder des Stifterpaares richtet. Dabei werden die ausgewählten Werke über unterschiedliche Medien, Formate und Genres hinweg in einem dialogischen Arrangement erstmalig zusammengetragen.

In dieser Vielfalt an unterschiedlichen künstlerischen Positionen ist der Blick immer wieder auf kunsthistorisch bedeutsame Künstler:innen wie beispielsweise Louise Bourgeois, Geta Brătescu oder Jean Dubuffet gerichtet, deren Werke teils über mehrere Generationen hinweg gesammelt wurden. Auch relevante Akteur:innen der aktuellen Kunst wie beispielsweise Marcel Dzama oder Julius von Bismarck sind mit Werken vertreten. Unter den gezeigten Werken befinden sich auch Arbeiten des Malers Ulrich Erben.

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Karin Kneffel

Stephan Balkenhol

Thomas Schütte

in Bietigheim-Bissingen
Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Reiche Ernte. Früchte in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
16.03.16.06.2024

Früchte sind Bestandteil unserer Ernährung, Obstbäume unserer Gärten und damit unseres Alltags. Sie sind aber auch ein über die Jahrhunderte wiederkehrendes Motiv in der bildenden Kunst, ein ästhetisches Vergnügen nicht nur durch ihren Duft und Geschmack, sondern auch durch die Vielfalt ihrer Farben – von Kirschrot über Apfelgrün bis Zitronengelb – und die Vielfalt ihrer Formen: kugelrunde Melonen, aufgebrochene Granatäpfel oder aus vielen Einzelteilen zusammengesetzte Trauben. Die Bandbreite reicht also von Kern- und Steinobst bis hin zu Beeren und Zitrusfrüchten.

Darüber hinaus sind Früchte für Künstler:innen durch ihre symbolische Aufladung von Bedeutung: Der Apfel, die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis im biblischen Paradies, ist die vielleicht am häufigsten dargestellte Obstsorte.

Die Ausstellung in Bietigheim-Bissingen zeigt rund 100 Früchtebilder von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart in den Medien Malerei, Zeichnung, Aquarell, Druckgrafik, Skulptur und Video, Unter den künstlerischen Positionen befindet sich neben u.a. Ernst Barlach, Georg Baselitz,  Fernando Botero, Conrad Felixmüller, Lucian Freud, Katharina Fritsch, Erich Heckel, Alexej von Jawlensky, Paul Klee, Alicja Kwade, August Macke, Claes Oldenburg, Pablo Picasso, Pierre-Auguste Renoir, Karl Schmidt-Rottluff und Andy Warhol auch Stephan Balkenhol, Thomas Schütte und Karin Kneffel.

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Karin Kneffel

in Kochel am See
Franz Marc Museum
Mit anderen Augen
24.03.09.06.2024

Die Ausstellung Mit anderen Augen im Franz Marc Museum versucht mit einem unkonventionellen Ansatz neue Perspektiven zu öffnen. Vier Kuratorinnen, darunter die Künstlerin Karin Kneffel, wurden eingeladen, in der Sammlung des Museums Aspekte hervorzuheben, die sie in ihrer wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeit aktuell beschäftigen. Dabei geht es nicht um eine klassisch kunsthistorische Sichtweise, sondern um einen Blick „von außen“. So inszeniert die Düsseldorfer Malerin Karin Kneffel Bilder aus ihrer aktuellen Serie Face of a woman, head of a child in Kombination mit Darstellungen von Mutter und Kind aus der Zeit des Expressionismus, darunter Bilder und Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck, Paula Modersohn-Becker, Max Beckmann, Franz Marc und Otto Müller.

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Karin Kneffel

in Burgdorf, Schweiz
Museum Franz Gertsch
Karin Kneffel: Face of a Woman, Head of a Child
23.03.01.09.2024

Monumentale Gemälde mit bildfüllenden, reifen Äpfeln und Weintrauben haben Karin Kneffel international berühmt gemacht. Sie zeigen nicht nur reines Obst, sondern fungieren als frugale Verlockung und Betörung. Sie funktionieren bei Betrachter:innen auf einer niederschwelligen, intuitiven Ebene und erwecken sinnbildliche Assoziationen von Verführung und Fruchtbarkeit. Durch ihre Bilder mit klaren Botschaften, starken Farben und extremem Realismus ist Karin Kneffel heute eine der erfolgreichsten und eigenständigsten Malerinnen Europas.

Nach der ersten Station im Museum Kurhaus Kleve präsentiert Karin Kneffel auch in Burgdorf ihre neue Werkserie, die sie während der durch das Coronavirus bedingten Isolation der vergangenen Jahre geschaffen hat. Bis auf wenige vorausgegangene Ausnahmen macht die Künstlerin erstmals überhaupt das Menschenbild zum Thema. Sie malt Madonnenstatuen des 15. bis 16. Jahrhunderts mit einer besonderen farbigen Fassung, die sie im In- und Ausland, vor allem in Italien und Rumänien gefunden hat. Dabei konzentriert sie sich ausnahmslos auf die Gesichter und Köpfe der Figuren. Die neuen Werke bestehen jeweils aus einem Diptychon, dem Marienantlitz und dem Kopf mit Büste des dazu gehörigen Jesusknaben. Zwischen den skulptural wirkenden Gesichtern werden vielfältige Bezüge deutlich: Die Ekstase oder auch Entrückung der Marien, die auf ihr Jesuskind herabsehen und dabei sowohl ihre eigene Rolle als Gottesmutter wie auch das Mitleid und Erbarmen im Angesicht des Schicksals ihres Kindes reflektieren. Die Kinder wiederum spiegeln kindlichen Frohsinn, liebevolle Hingabe oder prophetische Weitsicht wider. Karin Kneffels neue Werkgruppe der Madonnen beschäftigt sich auf moderne und komplexe Weise mit diesem religiös wie kunsthistorisch aufgeladenen Thema.

Zusätzlich zur zentralen Werkgruppe der Madonnenbilder wird die Ausstellung durch weitere Arbeiten von Karin Kneffel ergänzt, so dass die Präsentation eine religiös anmutende, aber auch existentielle Komponente erhält. So sind Obstbilder zu sehen, aber auch Bilder mit Jesusfiguren, Kerzenbilder, Feuerbilder, Tropfenbilder und mehr. Erstmals überhaupt sind Josephsbilder zu sehen, den Karin Kneffel nicht wegen seines christlich konnotierten Gehalts malte, sondern aus dem Grund, dass er – wie Kneffel sagt – «ein uneheliches Kind grosszog».

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LVM-Kulturwelt